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Arbeit an der Form. Notizen zu Design und Designforschung

[2]

Ebd., 10.

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[3]

Norbert Bolz, Blindflug mit Zuschauer, München 2005, 181.

​

[4]

Thomas Hensel, Wie aus der Kunstgeschichte eine Bildwissenschaft wurde. Aby Warburgs Graphien, Berlin 2011, 34.

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[5]

Ebd., 32.

Ubiquität des (materiell gebundenen) Designs als »Basis der Allgemeinbildung«[2] zu postulieren. Dass das Design ebenso Bestandteil des Wissens und seiner Produktion ist, ja dass insbesondere Wissenschaft immer auch »Theoriedesign«[3] meint und sich somit automatisch auf gestaltungspraktischer Ebene realisiert, blieb ausgespart.

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Umso deutlicher wird, dass für die Designforschung noch aussteht, was etwa für die Kunstgeschichte in ihrem akademischen Status als (historische) Bildwissenschaft längst gezeigt worden ist: »Hinter der These einer strukturellen Formierung kunstwissenschaftlichen Denkens durch Medientechnologie steht die Überzeugung, dass mediale Dispositive diskursive Formationen, mithin neue Medien neue Methoden bedingen können.«[4] Mit Thomas Hensel ist davon auszugehen, dass jede (wissenschaftliche) Erkenntnis »von einem Medium so durchdrungen [ist], dass sie außerhalb desselben überhaupt nicht zu existieren vermag.«[5] Anknüpfend ist die Frage nach der Gestaltungsdimension der Wissensgewinnung zu stellen. Sofern es Aufgabe – beispielsweise – einer Medienwissenschaft ist, Formen der Transferleistung zu untersuchen, müsste es Anliegen gerade einer Designforschung sein, die Präge- und Gestaltungskraft solcher Übertragungen eingehend zu beleuchten und somit die Bildung von Erkenntnissen beim Wort zu nehmen: Wissen hieße demnach, Erkenntnissen eine Gestalt zu verleihen und diese in inszenatorischer Weise überzeugend darzustellen.

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Gerade also der Umstand, dass sich jede (wissenschaftliche) Erkenntnis ausschließlich in einer sie bedingenden Form zusammenfügt, kann die Designforschung auf den Plan rufen –nicht zuletzt lassen sich für Ernst Peter Fischers Beobachtung unerschöpflich viele Beispiele aus sämtlichen

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