AUSSTELLUNG:
RAYMOND PETTIBON
Homo Americanus
Museum der Moderne
Salzburg
19. November 2016 - 12. Februar 2017
Raymond Pettibon - Homo Americanus
Ein Spätromantiker, der keiner mehr sein darf
Ausstellung
ROBERT EIKMEYER
​​[Abb. 1]
Raymond Pettibon
No Title (homo americanus), 2015
Courtesy David Zwirner, New York
© Raymond Pettibon
​​[Abb. 1]
Auf den ersten Blick wirken die Werke von Raymond Pettibon (geb. 1957) wie die eines Zeitreisenden aus dem frühen 19. Jahrhundert, Zeitgenosse von so illustren Künstlern wie Francisco de Goya oder William Blake. In seinen anfänglich puristisch schwarz-weißen, später leuchtend farbig kolorierten Papierarbeiten begegnet man einer seltsam wirkenden Kombination von Bild- und Textfragmenten, die nicht von ungefähr an die Visionen einer Hochzeit von Himmel und Hölle des englischen Romantikers Blake erinnert. So liest man auf einer frühen Zeichnung Pettibons aus der Serie der One-Liners „Dark Juan’s dead. They promised him hebbin and gave him hell“ – gleich links neben dem Text die Füße eines an einem Baum Erhängten, darunter ein brennendes Kreuz. Statt eines Buches der Bücher präsentiert uns der amerikanische Künstler allerdings tausende lose Blätter, die nur mühevoll in eine Ordnung gebracht werden können.